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Per Mail von Pseudonym Alex erhalten. (Realname und Anschrift ist mir bekannt.)

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Traditionen und Aberglaube

Es gibt in Thailand Rituale, die einem Farang schon mal etwas merkwürdig vorkommen können. Nachfolgend einige Beispiele.

Vertreibung der Geister

Zu meiner Hauseinweihung wurden Mönche eingeladen (und beköstigt und entlohnt) die mit Kerzen und Räucherstäbchen sowie unverständlichem Gemurmel die Geister aus dem Haus vertreiben sollten (das halbe Dorf war auch da, besonders die alten Mütterchen, nicht zuletzt, weil es was zum Essen gab – viele nahmen sich nach Beendigung der Zeremonie auch noch ein „Doggy-Bag“ mit). Besonders begeistert war ich, als wir zu unserem Haus kamen – nach letzten Besorgungen im größeren Nachbarort -, das bereits ca. 60 Leute da waren, nicht etwa vor unserem Haus, nein, mittendrin und beschäftigt mit Kochen und sonstigen Vorbereitungen. Das auch schon die erste Bodenfliese im Eingangsbereich zu Bruch gegangen war, machte mich wütend und ich hatte den ganzen Tag schlechte Laune. Das zeigt aber nur, das die Einheimischen keinen Respekt vor dem Eigentum anderer haben und alles – fast alles – wird von der Allgemeinheit benutzt. Entschuldigung, bin etwas abgeschweift.

In der Nacht haben unsere Hunde wie wild lange anhaltend gebellt. Auf meine Frage was denn mit den Viechern los wäre, erhielt ich die Antwort meiner Frau : „Die spüren die Geister, die gerade unser Grundstück verlassen!“ Ich glaube eher, es lag daran, das mal wieder einige Dorfbewohner mitten in der Nacht mit eingeschalteten Stirnlampen auf der Suche nach Fröschen oder anderem Getier durch die Gegend liefen. Diese tanzenden Lichter lassen unsere Hunde auch jetzt noch immer wieder total ausrasten.

Buddha danken

Nach jeder längeren Fahrt, die wir unternehmen, wird Buddha gedankt, obwohl nicht Buddha verantwortlich ist das nichts passiert ist, sondern meine Fahrweise (toitoitoi) zügig, aber vorausschauend.

Im Wald bei unserem Dorf ist vor vielen Jahren ein kleines Häuschen errichtet worden und dort werden dann Geschenke niedergelegt : Kerzen, Zigaretten, ein gekochtes Huhn und die unvermeidbare Flasche Reisschnaps. Das alles wird vom Dorfältesten unter - wieder mal - für mich unverständlichem Gemurmel dargereicht (nach Abschluss dieser Zeremonie - die weder schadet noch hilft – nimmt der alte Mann dann die Zigaretten, das Huhn und -vor allem- den Schnaps mit nach Hause!)

Wunderheiler (Schamane)

Einmal wurde eine Tante meiner Frau beim Pilze sammeln von einer Giftschlange in die Hand gebissen. Ich wurde gefragt, ob ich sie zu jemandem, der ihr helfen kann, fahren könnte. Ich dachte an einen Arzt und eine Spritze mit Gegengift oder das Hospital, das ca. 13 Km entfernt ist, aber nein: Ich wurde zu einem „Besprecher“ dirigiert, ca.30 Km (!) entfernt.

Dieser „Schamane“, ein alter Mann, ließ unter endlosem „Singsang“ Wachs einer brennenden Kerze in einen Bottich mit Wasser tropfen und die Tante musste sich mit diesem „geweihten“ Wasser übergießen. Der Wunderheiler nahm etwas von dem Wasser in den Mund und bespuckte die Bisswunde und das Gesicht von der Tante, mehrmals. Das Ganze wurde am folgenden Tag wiederholt, krank wurde die Tante nicht - noch nicht einmal von dem Angespucke, was mich wunderte. Ich nehme an, die Schlange war wohl doch nicht so giftig gewesen und der Biss war nur eine oberflächliche Kratzwunde. Aber für die Thais hat diese für uns unfassbare Maßnahme geholfen. Glaube versetzt Berge.

Gesicht machen.

Einmal kam meine Frau nach Hause und erzählte mit folgendes:

Ein Mann aus dem Dorf hatte einen Traum: Im Wald liegt eine alte Buddha-Statue vergraben. Als er erwachte, stand er auf und lief in den Wald, er wusste genau die Stelle, wo diese Statue vergraben war. Er fand diese natürlich, sie ist mehrere Jahrhunderte alt und 5 – 10 Millionen BAHT wert. Diese Geschichte verbreitete sich in Windeseile im Dorf. Sie fragte mich, was ich davon halten würde. Ich sagte ihr, das ich noch nie einen solchen Unsinn gehört hätte und fragte, ob man die Statue mal sehen könnte. ANTWORT : Nein, der Sohn dieses Mannes hat die Statue nach Bangkok gebracht, keiner hat sie gesehen. Das untermauerte meine Meinung natürlich, das das alles nur erfunden war, um sich wichtig zu machen. Trotzdem wurde das Haus dieses Mannes für einige Zeit zum Wallfahrtsort der Dorfbewohner. Der Mann wohnt mit seiner Familie immer noch in dem gleichen einfachen Haus im Dorf, es wurden auch keine neuen Dinge angeschafft.

Einige Monate nach diesem Ereignis fragte ich nochmal nach, was denn aus der Buddha-Statue geworden wäre. Ich erhielt die Antwort, das das alles gelogen war. Da war es mal wieder nur der FARANG, der das von Anfang an erkannt hatte.

§§ Achtung die Rechte für diesen Text liegen in erster Linie beim Verfasser "Pseudonym Alex".

Hier zu meinen Bildberichten Geister / Phii

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